„Bass de sécher?!“ D’Bomi vergësst näischt, den Internet och net


Die neue Kampagne von BEE SECURE heißt „bass de sécher?!“ und legt den Fokus auf das Thema „Bilder im Internet“.

„Bist Du sicher? Möchtest Du dieses Foto wirklich weitersenden?“ diese Fragen sollte sich jeder stellen, bevor er oder sie Fotos von anderen Personen oder sich selbst über Messenger-Dienste auf dem Smartphone weitersendet. Mit der diesjährigen Kampagne „bass de sécher?!“ soll auf verschiedene Risiken von Bildern und Videos im Internet aufmerksam gemacht werden – denn die Folgen können verheerend sein und zwar für alle Beteiligten. Sexting, Sharenting, Online-Selbstdarstellung und Online-Reputation sind die Themen, die im Laufe des aktuellen Schuljahrs näher erläutert werden.

Bilder und Videos werden auf Servern gespeichert

Dabei spielen viele verschiedene Aspekte eine Rolle. Zuallererst ist vielen Nutzenden nicht bewusst, dass jedes Foto, Video oder Dokument, das über Messenger-Dienste versendet wird, auf den Servern der jeweiligen Betreiber gespeichert wird. Unter „Server“ versteht man einen leistungsstarken Rechner, dessen Speicherkapazität genutzt wird, um dort Daten dauerhaft zu speichern. Große Tech- Konzerne wie bspw. Facebook, Whatsapp oder Google, aber auch kleinere Unternehmen haben riesige Datenzentren voller Server, auf welche sie aus der Ferne zugreifen können und auf denen die Daten der Nutzenden gespeichert werden. Ein Beispiel für ein solches Datenzentrum ist der geplante Komplex in Bissen, den Google errichten möchte.

Zurück zum Bilderversenden: Sobald also ein Foto bspw. über Whatsapp versendet wird, wird dieses zuerst über die Internetverbindung zu den Servern von Whatsapp gesendet und dort abgelegt, bevor es auf das Smartphone des Empfängers übertragen wird. Noch viel wichtiger zu beachten ist, dass das Foto auf den Servern erhalten bleibt – auch, wenn beide Nutzer es auf ihren Smartphones löschen.

Ein geläufiger Spruch besagt „Das Internet vergisst nichts“.

Durch vielgenutzte und beliebte Social Media Apps, wie beispielsweise „Snapchat“, wird jedoch suggeriert, dass Kurzaufnahmen und Schnappschüsse gelöscht werden. Die App „Snapchat“ ist bei Jugendlichen besonders beliebt, da Nachrichten sowie audiovisuelle Aufnahmen nach dem Versenden an andere Nutzer sofort gelöscht werden. Angeblich zumindest, denn die Aufnahmen scheinen nur für den Nutzer als gelöscht. Auch hier werden die Dateien auf den Servern von „Snapchat“ gespeichert, was den meisten jedoch nicht bewusst ist, denn: die Fotos und Videos sind nicht mehr auf dem eigenen Smartphone gespeichert.

Unkontrollierte Verbreitung von Fotos

Im ersten Teil der neuen BEE SECURE Kampagne „bass de sécher?!“ geht es also um das Thema „Sexting“. Aber was hat die „Bomi“ mit Blümchen-Bluse und Gehstock nun mit dem Weiterleiten von schlüpfrigen Fotos auf dem Smartphone des Enkels zu tun?

Die Oma, wie im ersten Video der Kampagne dargestellt, hindert den jungen Mann an seinem leichtfertigen Handeln und hinterfragt, ob er sich mit seiner Entscheidung ganz sicher sei.

Wir erinnern uns: „Das Internet vergisst nichts.“ Und so vergisst auch die „Bomi“ nichts. Sie symbolisiert das „Gute Gewissen“ und hinterfragt so mit ihren genauen Moralvorstellungen das Nutzerverhalten der jüngeren Generation.

Einmal hochgeladen befinden sich die jeweiligen Dateien auf den Servern verschiedener Anbieter und bleiben so nur noch schwer zugänglich für Betroffene. Vor allem befinden sich Bilder, wenn sie vielfach versendet und weitergesendet werden, ebenfalls auf den Smartphones vieler verschiedenen Menschen. Wenn es um sensible Inhalte geht, wie zum Beispiel Nacktfotos, können sich die Bilder überall befinden und sind schwer nachzuverfolgen. Die auf dem Foto abgebildete Person, die manchmal nichts von ihrem Unglück weiß und auch dem Weitersenden des Fotos nicht explizit zugestimmt hat, hat also gar keine Kontrolle mehr darüber, wer ihr Foto besitzt.

Diese und weitere Problematiken treten oftmals in Verbindung mit dem Thema „Sexting“ auf.

Was ist „Sexting“?

Der Begrifft „Sexting“ setzt sich aus dem englischen Wort „texting“ (auf deutsch „sich Nachrichten schicken“) und „Sex“ zusammen. Es bezeichnet den Austausch intimer Nachrichten oder auch Nacktfotos über Text-Nachrichten oder soziale Netzwerke. „Sexting“ ist ein Phänomen, das besonders unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen verbreitet ist: Intime Fotos werden innerhalb einer Liebesbeziehung versendet, es soll als Liebes- oder Vertrauensbeweis dienen, Jugendliche möchten sich selbstbewusst zeigen oder sich einfach nur ausprobieren. Besonders gefährlich kann es werden, wenn eigene Nacktaufnahmen ohne vorheriges Einverständnis von anderen versendet werden. Das bezeichnet man als „Sekundäres Sexting“, wie in dem ersten Video der Kampagne dargestellt.

Rechtliche Regelungen

Viele Jugendliche sind sich des rechtlichen Rahmens nicht bewusst. Grundsätzlich besteht das „Recht am eigenen Bild“: niemand darf ohne die Zustimmung der abgebildeten Person eine Foto- oder Videoaufnahme von dieser machen oder veröffentlichen. Im Fall von Minderjährigen entscheiden hier die Eltern.

Zudem ist vielen unter 18- Jährigen nicht bewusst, dass Video- und Fotoaufnahmen, auf denen sie nackt zu sehen sind, unter den „Code Pénal“ fallen. Diese fallen unter den Artikel 383 und 384 „Herstellung, Besitz und Verbreitung gewalttätiger oder pornografischer Inhalte in Verbindung mit Minderjährigen“. Rechtliche Konsequenzen können also ebenfalls für den Jugendlichen entstehen, der Nacktbilder einer anderen minderjährigen Person weitersendet.

Mein Bild im Internet – was tun?

Es kann durchaus vorkommen, dass wir Bilder von uns im Internet finden, mit denen wir nicht einverstanden sind. Dabei muss es sich nicht immer um sensible Inhalte (z. Bsp. Nacktfotos) handeln. Jedoch können es auch andere Fotos sein, von denen wir schlichtweg nicht möchten, dass sie sich im Netz befinden und von anderen gesehen werden. Folgende Tipps können uns dabei helfen, Herr bzw. Herrin unserer eigenen Fotos zu bleiben:

  • Seiteninhaber kontaktieren

Oftmals kann es schon ausreichen, den Seiteninhaber oder Ersteller des Fotos zu kontaktieren. Das kann zum Beispiel die Person sein, die das Foto auf ihrer Profilseite hochgeladen hat. Eine kurze, freundliche Nachricht sollte die jeweilige Person darauf hinweisen, das jeweilige Foto von ihrer Seite zu entfernen, denn wir erinnern uns: Es gilt das Recht am eigenen Bild. Niemand darf ohne die Zustimmung der abgebildeten Person eine Foto- oder Videoaufnahme von dieser machen oder veröffentlichen. Das gilt es zu respektieren.

  • Soziale Netzwerke bieten Hilfestellung

Gibt es keine Antwort auf die Anfrage, so kann man im Fall eines sozialen Netzwerkes (wie z. Bsp. Facebook) den „Melde- Button“ verwenden. Bei jedem Foto oder Beitrag befinden sich in der rechten oberen Ecke drei Punkte, auf die man klicken kann. Hier befindet sich die Option „Beitrag/Foto melden“. Das soziale Netzwerk bietet Hilfestellung an, indem es nach den widerrechtlichen Inhalten fragt, die auf dem Foto zu sehen sind. Man kann über soziale Medien also auch illegale, anstößige oder beleidigende Inhalte melden – auch, wenn sich diese nicht direkt auf die eigene Person beziehen. Ebenfalls gibt es hier die Option, die Person, die das Foto hochgeladen hat, zu „entfreunden“ oder deren Profil zu blockieren.

  • Sich beraten lassen

Wenn bereits Inhalte von sich im Umlauf sind, sollte man sich jemandem anvertrauen, z.B. in der Familie, im Freundeskreis oder einer Helpline, wie der BEE SECURE Helpline (Tel. 8002 1234). Wichtig ist, das Gespräch zu suchen um die Sorgen und Ängste mit jemandem zu teilen.

  • Wie meldet man illegale Inhalte?

Begegnet man möglichen illegalen Inhalten im Netz kann man diese direkt bei der Polizei anzeigen oder auch auf der BEE SECURE Stopline (www.stopline.bee-secure.lu) melden, die anonym und vertraulich funktioniert. Man sollte schnellstmöglich reagieren, damit der Inhalt nicht weiter im Netz geteilt wird.