Desinformation im Netz erkennen

WICHTIGE TIPPS VON BEE SECURE

Senioren sind ein ganz beliebtes Opfer von Desinformation – im Internet und im realen Leben. Es gibt einige Möglichkeiten, sich zu schützen.  Diesem Thema widmet sich auch die aktuelle BEE SECURE-Kampagne „#checkyourfacts – Gleef net alles um Internet“. Wer einige Prinzipien kennt, kann Beeinflussungen und Täuschungen abwehren.

Eine Vorbemerkung: Bei Desinformation geht es nicht um irrtümlich fehlerhafte Meldungen, wie sie in einer Zeitung vorkommen können. Es geht um Falschmeldungen und inkorrekte Inhalte, die aus einem bestimmten Grund bewusst produziert und aktiv verbreitet werden. Man will mit Desinformationen Geld verdienen, bei Wahlen Menschen politisch beeinflussen oder hat ganz andere Absichten. Desinformationen können in verschiedenen Formen daherkommen, als Text (Internet-Eintrag, Nachricht, Studie, etc.) oder in visueller Form (Meme, Bild, Video). Weil sie meist emotional gestaltet sind, erreichen falsche Nachrichten oft ein deutlich größeres Publikum und verbreiten sich viel schneller als wahre Nachrichten.

Drei wichtige Fragen beim Aufdecken von Desinformationen.

„Silver Surfer“ sollten immer drei „W“s im Hinterkopf haben:

(1) „Wer steckt dahinter?“ Hier gilt es, Unternehmen, Organisationen, Autoren genau zu überprüfen: Webseiten müssen ein Impressum mit zueinander passenden Namen, Adressen und Kontaktdaten aufweisen. E-Mailadressen lassen sich in den Suchmaschinen gegenchecken. In sozialen Medien geht es darum, herauszufinden, ob die Konten echt oder gefälscht sind. Offizielle Profile von Journalisten, Medienunternehmen oder Prominenten sind oft mit einem Häkchen neben dem Namen gekennzeichnet. Auch bei Informationen, die man geteilt bekommt, gilt es, misstrauisch zu sein. Bedenken Sie: In den sozialen Netzwerken kann jeder diverse Inhalte teilen – ohne eine Gegenkorrektur der enthaltenen Informationen.

(2)  „Wie vertrauenswürdig ist die Quelle?“ Hier gibt es verschiedene Indizien. Werden etwa Fakten, Daten und Zahlen genannt? Gibt es Zitate oder werden andere Quellen wie Medien, Personen oder Studien angeführt? Suchmaschinen wie Google, DuckDuckGo oder Startpage helfen Ihnen bei der Nachrecherche. Bilder können Sie mit Tineye oder der Google-Bildersuche überprüfen.

(3) „Wie berichten andere darüber?“ Hier gilt das Prinzip „Laterales Lesen“. Das heißt: Sie verlassen die ursprüngliche Webseite, auf der Sie die Information gefunden haben und suchen über eine Suchmaschine nach weiteren Berichterstattungen über das Thema. Sie können auch gegenchecken, ob seriöse Stellen oder Qualitäts-Zeitungen darüber berichtet haben. Oder Sie können diverse Faktencheck-Initiativen konsultieren (Mimikama, Correctiv, Hoaxmap, Politifact FactCheck, Snopes, etc.) und auf deren Webseiten über E-Mail oder Meldeformular Fragen stellen.

Abschließender Tipp einer Expertin. Tania Röttger, eine professionelle Faktencheckerin, meinte in einem Gespräch mit BEE SECURE: „Studien zeigen immer wieder, dass vor allem ältere Leute auf Falschmeldungen hereinfallen. Sie sind nicht mit den digitalen Medien aufgewachsen, sondern mit Zeitungen, daher nehmen sie an, dass das, was sie lesen, auch wahr sein muss und sind oft weniger kritisch als junge Menschen. Verallgemeinern kann man das aber nicht. Menschen die wissentlich oder unwissentlich Falschmeldungen glauben, teilen und verbreiten, die kann es unter allen Altersgruppen geben.“ Ihr abschließender Tipp: „Hören Sie auch auf das eigene Gefühl! Wenn etwas zu schön oder aufregend ist, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.“

Zur Kampagne.

Weitere Informationen zur Kampagne

Hier finden sich hilfreiche Materialien (Dossiers, etc.). Zahlreiche Partner von BEE SECURE beteiligen sich an der Kampagne. Mit dem Familienministerium wird derzeit ein Sensibilisierungsprojekt entwickelt, das sich insbesondere an ältere Menschen richtet.