Liebe und Freundschaft im Netz: Einige wichtige Tipps

Kontakte knüpfen und neue Freunde im Netz kennenlernen? Einen Partner online finden? Wichtige Themen nicht nur für jüngere Menschen, sondern auch für Luxemburger/innen im besten Alter. Themen, die jetzt auch im Mittelpunkt der neuen BEE SECURE-Kampagne „Love Stories 4.0“ stehen.

Wer ein paar Grundregeln einhält, kann sich viel Kummer ersparen und die Vorteile der Online-Möglichkeiten nutzen. Hier eine kleine Zusammenstellung.

6 wichtige Regeln für seriöse Treffen im Internet

  1. Kleingedrucktes lesen. Bei Verträgen mit Kennenlern-Portalen (auch Kennenlern-Börse oder Dating-Plattformen) immer die Geschäftsbedingungen (AGBs bzw. CGUs) lesen. Diese sind oft in einem Extra-Dokument enthalten, etwa in einem PDF. Auf der Webseite nur die Rubrik „F&A“ durchzulesen genügt nicht. Hier fehlt das Kleingedruckte, das vom Gesetzgeber verlangt wird.
  2. Persönliche Daten auf Portalen sparsam teilen. Bei Kennenlern-Portalen gilt: Nie die genaue Wohnadresse angeben, ebenso wenig das exakte Geburtsdatum oder die Namen der eigenen Kinder.
  3. Nachteile von Gratis-Apps erkennen. „Umsonst“ ist keine App, auch die Kennenlern-App Tinder nicht. Sie bezahlen mit Ihren persönlichen Daten. Diese können für verschiedene Zwecke genutzt werden.
  4. Verbindung zu Facebook erkennen. Kostenlose Kennenlern-Apps greifen oft auf Inhalte und Bilder bei Facebook zu. Deshalb wichtig: Die Anpassung der Privatsphäre- und Profil-Einstellungen bei Facebook vornehmen. So vermeiden Sie auch die Auffindbarkeit Ihres eigenen Profils über externe Suchmaschinen.
  5. Vorsichtig sein bei Ihren Bildern. Ein Foto bei einer Dating-App sollten Sie bei keinem anderen Dienst als Profil- oder Erkennungsbild nutzen. Sie beugen damit peinlichen Überraschungen vor.
  6. Alles dokumentieren. Nutzen Sie die Taste „Print Screen“ auf Ihrer Tastatur oder die Snipping-Tools Ihres Betriebssystems. Sie können damit speichern, was auf dem Bildschirm zu sehen ist: Teile von Webseiten, AGBs, E-Mails, Chat-Verläufe, Bildschirm bei einem Skype-Telefonat, etc. Diese fotoähnlichen Abbildungen helfen Ihnen später bei rechtlichen Klärungen oder bei Gesprächen mit Ihrer Bank oder der Polizei.

 

Marie hat Online-Bekanntschaften gemacht ohne sich in Acht zu nehmen: hier nun ihre Erfahrungen und Empfehlungen

„Ich war ein Opfer“ – Marie*, 62, Luxemburgerin

Zwischen Juni und September 2018 nutzte ich per Abo zwei der führenden Kennenlern-Portale sowie die kostenlose Dating-App Tinder. Das Ergebnis:  Einem Heiratsschwindler auf den Leim gegangen, 10.000 Euro verloren, Ende September dann eine Anzeige bei der Polizei eingereicht. Es waren schlimme Erfahrungen. Jetzt möchte ich alle Frauen warnen.

7 Ratschläge um Betrügern aus dem Weg zu gehen

Nur Test-Abos abschließen: Selbst bei „als seriös geltenden“ Partner-Portalen erst einmal ein kurzes Abo abschließen und die Leistungen testen, bevor Sie mehr Geld ausgeben.

AGBs sorgfältig lesen: Hier insbesondere das Thema „Kündigungsfristen“ durchlesen. Ich tat es nicht gewissenhaft genug. Deshalb muss ich noch bis März 2019 völlig überhöhte Abo-Gebühren zahlen.

Bilder überprüfen: Leider sind im Netz und bei Apps wie Tinder viele Bilder gefälscht. Bilder überprüfen können Sie am besten mit umgekehrter Bildersuche. Auf images.google.com oder www.tineye.com können Sie ein Foto hochladen und nach ähnlichen Bildern suchen. So finden Sie heraus, ob es ursprünglich aus einem anderen Zusammenhang stammt. In meinem Fall habe ich – leider erst nachher – festgestellt, dass die entsprechende Person zig-fach im Netz erscheint.

Vertrauensperson hinzuziehen: Lassen Sie Ihre Kinder, Enkelkinder oder gute Bekannte einen kritischen Blick über Dokumente, E-Mails und Screenshots werfen. Ich tat es zu spät. Eine Tochter sagte mir später: „Das ist gefälscht“.

Mit Ihrer Bank sprechen: Fragen Sie bei einer größeren Überweisung im Zweifelsfall Ihre Bank, ob eine angegebene Kontoverbindung zweifelhaft sein könnte. In meinem Fall überprüfte ich zwar vorher die angegebene Adresse in London, aber registriert war die Bank in Hongkong, also nicht im EU-Raum, was die Rückforderung des Geldes jetzt sehr schwierig macht.

Psychologische Tricks durchschauen lernen: Firmen und Heiratsschwindler wählen oft ältere Menschen als Opfer. Diese leben oft allein, freuen sich über Gespräche und Abwechslung und sind manchmal überfordert, den Tätern gegenüber energisch aufzutreten. Machen Sie sich im Internet schlau zum Thema „Trickbetrüger und Senioren“.

Nicht auf Ausreden reinfallen. Nach einem ersten Austausch von Fotos können Sie, vor einem eventuellen persönlichen Treffen, ruhig ein Video-Telefonat verlangen. In meinem Fall kamen immer wieder Ausreden, etwa: „Mein Handy funktioniert zwar, aber der Bildschirm ist gerade kaputt.“ Ich erkannte viel zu spät, dass dies eine Ausrede war.

*Name der Redaktion bekannt

Haben Sie ein besonderes Verhalten festgestellt (etwa Missbrauch Ihrer E-Mail-Adresse, Ihres Fotos, unerwünschte Anrufe, etc.)? Zögern Sie nicht, die BEE SECURE Helpline anzurufen (8002 1234), wenn Sie Hilfe brauchen.

 

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